Gedichte und Geschichten in der LiLa Spätlese 

 

Kürzlich ging die 36. LiLa Spätlese über die Bühne der Kornmühle. Mathias Meyer-Langenhoff und Martin Liening begrüßten Fenna Raterink und Gerd Butke als Gastautor:innen. Für die Zwischentöne sorgte der bekannte Musiker Hartmut Meyer. 

 

Ihre Premiere auf der Bühne der LiLa Spätlese feierte Fenna Raterink. Sie hatte zwei, wie sie selbst sagte, Geschichten von guten Menschen mitgebracht, „Eine späte Liebe“ und „Als Opa Evert den kleinen Erwin großzog“. Die späte Liebe erwies sich als eine über Grenzen, denn die beiden Liebenden kamen aus Deutschland und den Niederlanden. Schnörkellos, aber anrührend hatte die Autorin dieses wahre Schicksal zweier Menschen, die sich nach dem Tode ihrer jeweiligen Partner gefunden hatten, verfasst. Auch die zweite Geschichte handelte von realen Personen, anders als in der ersten ging es hier jedoch um ein Drama. In den 70er Jahren stürzt die schwangere Christa so unglücklich beim Fensterputzen, dass sie und das noch ungeborene Kind zu Tode kommen. Fenna Raterink erzählt, wie der Vater  und der im Titel erwähnte  Opa Evert gemeinsam den 3jähigen Erwin großziehen und sich rührend um ihn sorgen. Dann trat Gerd Butke auf, Fotograf und Verfasser hoch – und plattdeutscher Texte und präsentierte eine Auswahl seiner Gedichte. Ein breites Spek­trum einfühlsamer und nachdenklich stimmender Poeme über seine Suche nach dem Glück und dem Sinn des Lebens sowie dem Erleben der Natur in den verschiedenen Jahreszeiten.  Er überzeugte das Publikum mit seinen anspruchsvollen, feinen Versen, die wunderschöne Eindrücke der Grafschafter Landschaft zeichneten.  

 

Nach der Pause übernahmen die beiden Gastgeber wie gewohnt die Bühne. Meyer-Langenhoff las aus seinem Buch „Reise zu zweit“, ein Roman, den er 2019 veröffentlicht hatte. In den vorgetragenen Passagen stellte er einen zynisch gewordenen Lehrer vor, dessen Begegnung mit einem neuen Schüler sein Weltbild gehörig ins Wanken bringt. Auf zwei Zeitebenen spielend, nahm Meyer-Langenhoff die Zuhörer u.a. mit in die 1980er Jahre der Friedensbewegung und zeichnete die damaligen Diskussionen treffend nach. Es folgte Martin Liening mit zwei Kurzprosatexten, „Erdfarben“ und „Abholen“. Einmal mehr erwies sich Liening als guter Beobachter, vermittelte er mit „Abholen“ doch sehr authentische Einblicke in die Proben eines Chores, der sich dem kritischen Liedgut verschrieben hat. Mit viel Humor stellte er heraus, wie trotz allem politischen Bewusstseins in den Diskussionen ganz normale Kleidervorschriften im Vordergrund standen. In „Abholen“ ging es um die abenteuerliche Fahrt zweier Männer in einer alten Mercedeslimousine, die gemeinsam einen Künstler in Hamburg in seinem Atelier besuchen, ein Roadmovie der besonderen Art. Mit einem Gedicht über Tiere und Menschen schloss Liening seinen Vortrag.  

 

Für die musikalische Unterstützung konnten die beiden Gastgeber diesmal Hartmut Meyer begrüßen, der mit klassischen Songs aus der Folk- und Rocktradition seinen Teil zu einem gelungenen Abend beisteuerte und am Ende gemeinsam mit Liening den rituellen Abschlussblues zum Besten gab. Insgesamt konnte eine Spende an den Förderverein der Kinderklinik in Höhe von 235 Euro überwiesen werden.

 

 

           Martin Liening und Mathias Meyer-Langnhoff begrüßen das Publikum

                Fenna Raterink im Interview mit Mathias Meyer-Langenhoff

                          Fenna Raterink liest ihre Geschichte über Opa Evert

                                Martin Liening interviet Gerd Butke

                                                Gerd Butke liest Gedichte           

                                          Hartmut Meyer an der Gitarre

 Von links nach rechts: Martin Liening, Gerd Butke, Fenna Raterink,                                     Hartmunt Meyer und Mathias Meyer-Langenhoff 

                                       Fotos: Karola Langenhoff

Hier findet die LiLa Spätlese statt: Kornmühle Nordhorn, Mühlendamm 1b

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Martin Liening und Mathias Meyer-Langenhoff